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Archiv

Design:

Material und Technik: Designlabor, Museum für Gestaltung, Zürich, Führung mit der Kuratorin Karin Gimmi

Die Präsentation zeigte bemerkenswerte Designinnovationen und Materialexperimente. Was sich nach Science-Fiction anhört, ist bereits zum Greifen nah. Nicht nur im Labor, auch in der Gestaltung sind Materialfragen durch die Digitalisierung und das Bestreben nach grösserer Nachhaltigkeit heute aktueller denn je. Designerinnen und Designer arbeiten dazu immer häufiger in Teams mit Forschenden aus der Bio- oder Materialtechnologie zusammen.

Farben und Formen: Hella Jongerius – Breathing Colors, Gewerbemuseum Winterthur, Führung mit Mario Pellin

Eine Materialzeitreise fand im Gewerbemuseum Winterthur zur Ausstellung der Produktdesignerin Hella Jongerius statt. Das Museum ist spezialisiert auf Ausstellungen zu Design, Kunst und Alltagskultur und beheimatet auch einen der Standorte des schweizweiten Netzwerks Material-Archiv, wo in einer Dauerausstellung Zugang zu unterschiedlichsten Materialien geschaffen wird (die meisten Materialproben sind zum Anfassen). Der geführte Ausstellungsbesuch durch die Ausstellung «Breathing Colour» von Hella Jongerius gab Anlass, ganz in ihre Experimentierlust mit Textilien, Materialien, Formen und Farben einzutauchen. Ihre Arbeitsweise ist ein Beispiel dafür, wie zeitgenössische Produktdesigner:innen mit traditionellen Techniken wie dem Weben oder dem Töpfern zu einer neuen und zeitgemässen Formensprache finden.

Material und Handwerk:

Stroh- und Filzverarbeitung: Schweizer Strohmuseum, Wohlen und Hutmacherei Risa, Hägglingen

Ein von Materialzeitreisen organisierter Ausflug führte in die Hutmacherei Risa. Der Hutmachereibetrieb wurde zur Zeit der Hochblüte der Freiämter Strohindustrie um 1919 in Hägglingen im Kanton Aargau eröffnet. Heute stellt Risa in ihren Werkstätten neben Filz- und Strohhüten auch Uniformmützen und historische Kopfbedeckungen her. Neben dem Fabrikladen betreiben sie auch einen Shop in Zürich, im angesagten Kreis 5 bei den Viaduktbögen. Wohlen ist das Nachbardorf von Hägglingen und dort befindet sich das Schweizer Strohmuseum, welches die Geschichte der Freiämter Strohindustrie lebendig veranschaulicht und zeigt, wie vor über hundert Jahren die Freiämter Strohverarbeitung global Anklang gefunden hat und Wohlen zu der Zeit sogar «Chly Paris» genannt wurde. Die Tradition des Strohflechtens, die 2012 in die Liste der lebendigen Traditionen aufgenommen wurde, wird heute nur noch von wenigen Personen ausgeübt. Es ist jedoch möglich eine Präsentation dieser Technik in den Räumen des Schweizer Strohmuseums zu besuchen.

Indiennes. Stoff für tausend Geschichten – Landesmuseum, Zürich

Indiennes. Stoff für tausend Geschichten, Landesmuseum Zürich

In die Welt der bedruckten und bemalten Baumwollstoffe aus Indien tauchten wir in der ersten Veranstaltung von Materialzeitreisen ein. Die Ausstellung im Landesmuseum erzählt die Geschichte der Textilproduktion, thematisiert das koloniale Erbe und zeigt anhand verschiedener Objekte die Handelswegenzwischen Indien, Europa und der Schweiz auf. Indiennes war im 17. Jahrhundert ein beliebtes Handelsgut „Made in Switzerland“.

Re-Use und Nachhaltigkeit:

Re-Use versus Up-Cycling: El Anatsui TRIUMPHANT SCALE – Kunstmuseum Bern

Re-Use versus Up-Cycling: El Anatsui, Kunstmuseum Bern

Der ghanaische Künstler El Anatsui stellt seine in Bern ausgestellten Werke aus Recyclingmaterial her. Die wandfüllenden Reliefs scheinen wie leicht drapierte Teppiche aus Gewebe und verraten auf den ersten Blick nicht, aus welchem Material sie hergestellt sind. Erst bei genauerem Hinsehen wird erkennbar, dass es tausende einzelner Bestandteile von Aluminium-Schraubverschlüssen von recycelten Schnapsflaschen sind. Die Einzelteile werden zugeschnitten und verformt bis sie als Mosaikbestandteil ihren Platz in den reliefartigen Wandskulpturen ihren Platz finden. Für El Anatsui wurde es bereits während seiner künstlerischen Ausbildung wichtig, dass er mit dem arbeiten kann, was ihn umgibt: den Materialien wie auch den Themen.

Restaurierung:

aaf restaurierungen GmbH, Atelier Andreas Franz in Meilen

aaf restaurierungen gmbh, Meilen

Materialzeitreise startete 2022 mit einem Atelierbesuch bei einem Restaurator. Andreas Franz, Restaurator und Konservator, sowie Inhaber des Restaurationsateliers aaf in Meilen erläuterte uns an einem Vormittag seine Arbeitsweise und zeigte Beispiele aus seinem Atelieralltag.

Industriekulturerbe:

Geschichte der Seife und der Seifenfabrik „Seifi“ in Lenzburg

Geschichte der Seife, Seifenfabrik Lenzburg

Einst wurden in Lenzburg Seifen hergestellt. Die Ausstellung rollt die gesamte Kulturgeschichte der Seife als Kulturgut auf und geht speziell auf die Geschichte der Lenzburger „Seifi“ ein. Die Seifenfabrik Lenzburg wurde 1857 von Rudolf Ringier gegründet. Seife wurde in jedem Haushalt gebraucht und die Kernseife war bis zum 2. Weltkrieg eine für alles: Körper, Wäsche, Haushalt. Die „Kronenseife“, ein achteckiger Kegel, wurde von der Seifenfabrik Lenzburg patentiert und die „Adlerseife“ in Blockform produziert. Es folgten die Herstellung von Waschpulver und Scheuermitteln. In den 50er Jahren kamen die Waschautomaten und im Zuge dessen, mussten viele Seifenfabriken schliessen.

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